Kirschletten
Erstmals 1125 unter dem Namen „Sletin” urkundlich erwähnt, lassen zahlreiche Gräberfunde in der näheren Umgebung auf eine sehr viel frühere Besiedlung der Gegend schließen. Kirchschletten war früher eine selbstständige Gemeinde. Seit der Gebietsreform 1972 wurde Kirchschletten zum Markt Zapfendorf eingemeindet.
Die Ortschaft zählt zur Zeit 117 Einwohner, es befinden sich noch drei Vollerwerbslandwirte vor Ort.
Das Kirchweihfest wird am Sonntag nach dem 24. Juni gefeiert. Zudem wurde hier eine alte Tradition wieder aufgenommen: Nach der Fronleichnamsprozession findet alljährlich das Pfarrfest am Dorfplatz statt.
Kirchschletten hat drei Vereine: die Freiwillige Feuerwehr, den Soldaten- und Kameradschaftsverein und den Obst- und Gartenbauverein Kirchschletten. Letzterer feiert alljährlich am 1. Mai sein Maifest.
Pfarrei Kirchschletten
Kirchschletten ist eine selbstständige Pfarrei, zu der noch die Ortschaften Oberleiterbach, Oberoberndorf, Reuthlos und Peusenhof gehören.
Seit Geistlicher Rat Pfarrer Brütting 1992 in den Ruhestand ging – er war 38 Jahre in Kirchschletten – wird die Pfarrei von Zapfendorf aus mit betreut. Die Pfarrkirche St. Johannes ist dem hl. Johannes der Täufer geweiht. Sie wurde 1997 innen renoviert, 1998 wurden 300 Jahre Pfarrei Kirchschletten gefeiert. Das Patronatsfest ist am 24. Juni.
Abtei Maria Frieden
Zu Kirchschletten gehört auch die heutige Abtei Maria Frieden. Früher weilten hier die Gutsherren, die die Einwohnerschaft unterdrückten, was heute noch der Richtstein unter der Dorflinde in der Ortsmitte aussagt.
Host scho kört? – Der Kirchschlettner Spruch
In Laaf [Lauf] muss mä des Brot kaaf!
In Roth is es grad su!
Und in Schliätn hängts o dä Kiätn! [In Kirchschletten hängt es an der Kette.]
Man führt diesen Spruch auf die Zeiten zurück, da die Einwohner des Dorfes von der Gutsherrschaft abhängig waren und sich ihr „Brot” hart verdienen mussten. Daher stammt auch der Kirchschlettener Dorfname „Kiätnhängä” [Kettenhänger].
(Quelle: Siegfried Bauer, In: Thomas Gunzelmann, Pfarrei Kirchschletten 1698 – 1998, S. 276)