Oberoberndorf
Oberoberndorf mit seinen 25 Anwesen ist stark landwirtschaftlich strukturiert und zählt knapp 100 Einwohner. Früher trug der Ort den Namen Oberndorf und wird in dieser Namensform erstmals im Jahre 1303 urkundlich erwähnt. Oberoberndorf ist die Quelle des Aspaches. Dieser durchquert die Ortschaft, schlängelt sich an Kirchschletten vorbei nach Zapfendorf und mündet schließlich in den Main.
Im 30jährigen Krieg (1618 – 1648) hatte der Ort hartes Schicksal zu überstehen. Er wurde niedergebrannt und etliche Bewohner wurden erschlagen. Damals sollen sich schwedische Soldaten in Oberoberndorf häuslich niedergelassen haben.
An dem Platz, wo heute die Ortskapelle steht, stand ein großes Holzkreuz, vor dem die Dorfbewohner ihrer Mainandacht verrichteten. Mit dem Bau der Kapelle wurde 1885 begonnen, sie ist der Himmlischen Königin Maria geweiht.
In der Ortschaft besteht als einziger örtlicher Verein die Freiwillige Feuerwehr. Etliche Bürger aus der Ortschaft haben sich jedoch dem Obst- und Gartenbauverein Oberoberndorf-Kirchschletten-Reuthlos angeschlossen.
Host scho kört? – Die Oberoberndorfer „Gruäßtunner”
Noch vor einigen Jahren erzählte man sich, dass die Telefonmasten an den Ortsausgängen von Schweißdorf und Kirchschletten in Richtung Oberoberndorf schwarz gewesen seien. Das soll daher gekommen sein, dass sich die Oberoberndorfer Bauern beim Durchmaschieren innerhalb der Ortschaften eine dicke Zigarre ansteckten, diese aber nach dem Verlassen des Dorfes aus Gründen der Sparsamkeit schnell wieder an den hölzernen Masten ausdrückten.
(Quelle: Georg Gehringer, In: Thomas Gunzelmann, Pfarrei Kirchschletten 1698 – 1998, S. 297)